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Doppeltes Glück für Krebspatientin

Doppeltes Glück für Krebspatientin

Nadine Shokoui-Weber besiegt Lymphdrüsenkrebs und erhält dank modernster Medizin ihre durch die Chemotherapie eingebüßte Fruchtbarkeit zurück

Die 35-jährige Nadine Shokoui-Weber erwartet im September 2021 ihr zweites Kind. An sich ist das nichts Ungewöhnliches. Aber der Blick auf ihre Lebensgeschichte verändert diese Einschätzung deutlich: Mit Mitte 20 erhielt sie die Diagnose Lymphdrüsenkrebs. Die notwendige Chemotherapie konnte sie zwar vom Krebs heilen, zerstörte aber auch gesunde Zellen in ihrem Körper. Die bittere Folge: Nadine Shokoui-Weber wurde unfruchtbar. Weil ihre behandelnden Ärzte dieses Risiko kannten, hatten sie ihr noch vor Therapiebeginn das damals ganz neue Verfahren der Kryokonservierung von Eierstockgewebe vorgestellt und ihr die Behandlung bei Prof. Dr. Matthias W. Beckmann, Direktor der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, empfohlen.

Bei der Kryokonservierung wird gesundes Eierstockgewebe entnommen, in –196 °C kaltem, flüssigem Stickstoff tiefgefroren und nach der Krebstherapie wieder in die Beckenwand eingesetzt. Wie bei Nadine Shokoui-Weber lässt sich bei vielen Frauen dann wieder eine hormonelle Aktivität feststellen. „Die Kryokonservierung von Eierstockgewebe und die anschließende Transplantation ist bei uns im Universitäts-Fortpflanzungszentrum Franken bestens erprobt und wir konnten bereits über 100 Patientinnen erfolgreich behandeln“, erklärt Prof. Beckmann und betont: „Wichtig ist, dass Onkologen ihre Krebspatientinnen über die Möglichkeiten zum Erhalt der Fruchtbarkeit aufklären und dass die Frauen unbedingt vor dem Beginn einer Chemotherapie zu uns kommen.“

Bei Nadine Shokoui-Weber konnte Prof. Beckmann im vergangenen Jahr die zweite Transplantation des Eierstockgewebes vornehmen. Schon kurze Zeit später wurde sie mit ihrem zweiten Kind schwanger. Was sie seit der Krebsdiagnose erlebte, davon erzählt sie in einem ausführlichen Bericht, den die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs auf ihrer Webseite veröffentlicht hat.

Zum Originalbericht.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Matthias W. Beckmann
Tel.: 09131 85-33451
fk-direktion(at)uk-erlangen.de