Immuntherapien und zielgerichtete Therapien

13 zwischen den gesunden und den autoimmuner- krankten Probandinnen und Probanden. Zudem bildete die Mehrheit der Patientinnen und Pati- enten schützende Antikörper gegen das Corona- virus. Ein weiteres interessantes und sehr wichtiges Ergebnis ist, dass Menschen mit Autoimmuner- krankungen nach zwei Coronaimpfungen in der Regel eine schwächere Immunantwort aufweisen als Gesunde und ihr Impfschutz im Vergleich rascher wieder verloren geht. Der schnellere Ver- lust der Immunantwort bei Patientinnen und Pati- enten mit Autoimmunerkrankungen wird durch das Alter und bestimmte Therapien zusätzlich verstärkt. Die Studie lieferte auch Hinweise darauf, dass bei Autoimmunerkrankten, die eine Booster- impfung erhielten, der Immunschutz deutlich zunahm und individuelle Auffrischungsimpfungen sinnvoll sind. Tumorimpfstoffe Wenn von Impfungen gegen Krebs die Rede ist, muss man prophylaktische Immunisierung gegen Erreger, die nachweislich Tumoren verursachen können (beispielsweise das humane Papilloma- virus Gebärmutterhalskrebs), unterscheiden von therapeutischen Impfstoffen, die gegen Oberflä- chenstrukturen von Krebszellen gerichtet sind zur Therapie einer bereits vorliegenden Erkran- kung, also eine wirkliche Immuntherapie gegen Krebs. Tumorzellen weisen immer Veränderungen im Ver- gleich zu normalen Zellen auf. Die Veränderungen können vom Immunsystem erkannt werden, was zur Zerstörung der Tumorzellen durch T-Zellen (weiße Blutzellen des Immunsystems) führen kann. Der Erfolg der Immun-Checkpoint-Inhibition (ICI) beispielsweise beim malignen Melanom hat dies eindrucksvoll gezeigt.

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