Immuntherapien und zielgerichtete Therapien

14 Viele Tumorerkrankungen sprechen jedoch nicht auf eine solche Therapie an. Hier könnte eine Krebsimpfung eingesetzt werden, die die Wirkung der Immuntherapie zusätzlich befeuern soll, in- dem sie den Abwehrzellen einen – von allen schädlichen Eigenschaften befreiten – Tumor- bestandteil präsentiert. Die Impfung wird mit körpereigenen Krebszellen aus Krebsgewebe der Erkrankten oder mit körper- eigenen antigenpräsentierenden Immunzellen durchgeführt. Diese werden der Patientin bzw. dem Patienten zuvor bei der Operation oder durch gesonderte Eingriffe entnommen. Der Schlüssel zu einer effektiven Nutzung von Vakzinen ist deshalb ein detailliertes Wissen über die immunologischen Grundlagen und den individuellen Tumor, über die Kombination mit effektiven Adjuvanzien (= Hilfsmittel, um die Im- munantwort zu verstärken) und die Wahl geeig- neter Kombinationstherapien. Bei der Zellimpfung mit dendritischen Zellen (= antigenpräsentierende Zellen) werden diese mit den Tumorantigenen (= Antigene, die auf- grund von Mutationen nur in Tumorzellen auf- treten) beladen und so ein pharmazeutisch wirk- samer Lebendimpfstoff hergestellt. Der wirklich große Durchbruch mit Tumorvakzi- nen steht noch aus, weil sie bislang noch nicht spezifisch genug waren. Der erste zugelassene therapeutische Krebs- impfstoff war Sipuleucel-T zur Behandlung von Prostatakrebs im Jahr 2010.

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