Immuntherapien und zielgerichtete Therapien

6 Biologika bzw. Biopharmazeutika bilden eine re- lativ junge Kategorie von Arzneistoffen. Das Ziel einer Biologika-Therapie ist es, körpereigene Bo- tenstoffe und Eiweiße zu ersetzen, zu ergänzen oder zu blockieren und so beispielsweise Entzün- dungen entgegenzuwirken. In den vergangenen zwei Jahrzehnten kamen zahlreiche dieser sogenannten Biologika oder biopharmazeutischen krankheitsmodifizierenden antirheumatischen Medikamente (bDMARDs) auf den Markt, die diese effektive Therapie für immer mehr Betroffene verfügbar machten. Biologika sind gentechnisch hergestellte Eiweiße, die mithilfe biotechnologischer Verfahren (Zell- kulturen) gewonnen werden und körpereigenen Eiweißen stark ähneln. Sie greifen gezielt in Sig- nalwege des Immunsystems und in die überschie- ßende Entzündungsreaktion ein. Die Entzündung wird gestoppt, Schmerzen und Schwellungen der Gelenke gehen zurück. Allerdings haben diese Medikamente nicht nur unterschiedliche Angriffspunkte, sondern ebenso vielfältige Nebenwirkungen auf ganz verschie- dene Organe und Körperfunktionen. Dies erfor- dert viel Erfahrung von allen behandelnden Ärz- tinnen und Ärzten. Biologika kommen deshalb oftmals erst zum Einsatz, wenn die Wirkung von Basismedikamenten nicht mehr ausreicht. Mit der Zulassung des ersten Biopharmazeuti- kums zur Behandlung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen und chronisch-entzündlicher Darm- erkrankungen brach 1999 ein neues Zeitalter in der Rheumatherapie an. Die heute verfügbaren Biologika zur Therapie von Rheuma beispielsweise setzen an ganz verschie- denen Faktoren in der Entzündungsentstehung Biologika

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