Immuntherapien und zielgerichtete Therapien

27 und Patienten entwickeln hierunter gehäuft über- schießende Immunreaktionen bzw. Nebenwirkun- gen, die sich aber – wenn frühzeitig erkannt und behandelt – komplett zurückbilden können. Brustkrebs Bei einer 34-jährigen Patientin wurde ein triplenegativer Brustkrebs mit Lymphknotenmetastasen diagnostiziert. Hierbei handelt es sich um eine Brustkrebsart, bei der der Tumor keine Ös- trogen-, Progesteron- und HER2/neu-Rezeptoren ausbildet. Das macht die Behandlung schwieri- ger, da es weniger Angriffspunkte gibt und ein Großteil der zugelassenen Therapien nicht ange- wendet werden kann. In Fällen wie diesem setzen Medizinerinnen und Mediziner weltweit auf neue Prinzipien der medikamentösen Therapie wie die Immuntherapie (Checkpoint-Inhibitoren). Die Pati- entin nahm bereits vor der Zulassung der Immun- therapie beim frühen triple-negativen Brustkrebs an einer Studie teil und erhielt vor der Operation eine Chemotherapie in Kombination mit dem Checkpoint-Inhibitor Pembrolizumab. Bei fami- liärer Hochrisikosituation wurde im Anschluss die Brustentfernung beidseits mit Lymphknotenent- fernung auf der betroffenen Seite durchgeführt. Durch die medikamentöse Therapie gelang es, bei der Patientin alle Tumorzellen bereits vor der Operation abzutöten. In der Brust und in den Lymphknoten wurde kein Tumor mehr nachge- wiesen (pathologische Komplettremission). Die Patientin hatte die Chance, dass sie den Check- point-Inhibitor Pembrolizumab bereits vor der Zulassung innerhalb der Studie erhielt. Mittler- weile ist Pembrolizumab beim frühen triple- negativen Mammakarzinom Standard und als Krebstherapie zugelassen. Die Immuntherapie ist eine weitere Option für Patientinnen mit triple-negativem Brustkrebs, da sie nicht nur die Komplettremissionsrate, sondern auch das ereignisfreie Überleben und somit die Prognose der Patientinnen verbessert.

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