Immuntherapien und zielgerichtete Therapien

10 Zytokine sind die chemischen Botenstoffe des Immunsystems. Es handelt sich um Moleküle, durch die sich Lymphozyten (B-Zellen, T-Zellen, Natürliche Killerzellen [NK] oder Makrophagen [Fresszellen]) und andere an der Immunantwort beteiligte Zellen verständigen und mit deren Hilfe sie ihren gemeinsamen Kampf gegen An- griffe den Organismus koordinieren. Wird ein Fremdstoff (Antigen) entdeckt, produzieren Zytokine und Zytokin-Rezeptoren Während mit dieser Form der Zelltherapie bei hämatologischen Erkrankungen spektakuläre Erfolge erzielt werden konnten, sind die Ergebnis- se bei soliden Tumoren noch unzureichend. Dies liegt u. a. an der Schwierigkeit, tumorspezifische Antigene zu finden (die Oberflächenmerkmale von Krebszellen, die als Angriffsziel für die CAR-T-Zel- len dienen, sind oftmals nicht ausschließlich auf Tumoren vorhanden) und die Tumoren in den Organen zu erreichen. Zudem kann die Umge- bung des Tumors die Immunantwort der T-Zellen unterdrücken. Die künftigen Weiterentwicklungen dieser Thera- pieform gehen dahin, die CAR-T-Zelltherapeutika auch bei Krebs in festem Gewebe (solide Tumoren in Brust, Lunge oder Darm) wirksam einsetzen zu können. Die CAR-T-Zelltherapeutika Tisagenlecleucel und Axicabtagen Ciloleucel werden zur Behandlung von Leukämien bzw. Lymphomen eingesetzt, Idecabtagen Vicleucel zur Behandlung des Mul- tiplen Myeloms. Manche Zielzellen (z. B. Krebszellen) werden vom Immunsystem übersehen. CAR-T-Zellen erkennen die Zielzellen mit einem maßgeschneiderten Sensor.

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