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Historie

50 Jahre lang gab es bei der Behandlung von Krebserkrankungen drei primäre Behandlungsstrategien: Chirurgischer Eingriff, Strahlentherapie und Chemotherapie. Seit einigen Jahren entwickelt sich nun eine vierte, völlig andere Behandlungsmethode: Immuntherapie.

Die Idee, das Immunsystem zur Behandlung von Krebs einzusetzen, lässt sich bis in das Jahr 1890, der Zeit von Pasteur, zurückverfolgen.

Der Chirurg William Coley (damals Memorial Hospital, New York; heute Loan Kettering Cancer Institute) beobachtete, dass Krebs sich spontan zurückbildete wenn lokal Abszesse oder andere eitrig bakterielle Entzündungen vorlagen. “Coley´s Toxin“ (ein Cocktail aus lebenden Bakterienkulturen) wurden wiederholt injiziert, um das Fieber aufrecht zu erhalten. Diese Behandlungsmethode wurde nicht zuletzt aufgrund der vielen Komplikationen, die diese Anwendung mit sich brachten, in den 1930ern aufgegeben.

Der Australische Nobelpreisträger Macfarlane Burnet war ein Verfechter des theoretischen Zusammenhangs zwischen Krebsentstehung und Immunität und dies führte in den 1950ern zu seiner damals radikalen Hypothese der “Tumor-Immun-Überwachung“: da das Immunsystem Krebsvorstufen erkennen und zerstören kann, sei die Entstehung von Krebs ein “Fehler in der Tumorüberwachung“. Es sollte 50 Jahre dauern bis dieser Ansatz vollständig anerkannt wurde.

Das Konzept der adoptiven zellulären Immuntherapie gegen Tumore wurde vor gut 50 Jahren von A. Mitschison vorgestellt und verfolgt das Ziel der Elimination bösartiger Zellen durch die Übertragung von Immunzellen.

Tasuku Honjo und James Allison, Medizin-Nobelpreisträger von 2018, entwickelten während der neunziger Jahre die Grundlagen der heutigen Immuntherapie.

Innovative Behandlungskonzepte heute umfassen immunologische Therapien durch Antikörper (sog. Biologika), niedermolekulare Substanzen (sog. small molecules), Checkpoint- Inhibitoren und zelluläre Immuntherapien mit CAR-T-Zellen oder dendritischen Zellen (Vakzine).