Nierenkrebs

Nierenkrebs, auch als Nierenkarzinom oder maligner Nierentumor bezeichnet, ist eine bösartige Wucherung der Niere. Die Krebserkrankung kann von verschiedenen Zelltypen ausgehen. Am häufigsten geht Nierenkrebs von den Zellen der Harnkanälchen aus.
 

 

Die Ursachen für Nierenkrebs sind bis heute noch weitgehend unbekannt. Allerdings gibt es verschiedene Risikofaktoren, die die Entstehung der Krebserkrankung begünstigen können. Dazu gehören zum Beispiel:

- erbliche Faktoren
- Rauchen
- Übergewicht
- mögliche Belastung durch Schadstoffe in der Umwelt, zum Beispiel Kadmium, Blei und Asbest
- fettreiche und ballaststoffarme Ernährung
- erhöhter Alkoholkonsum
- zu geringe Aufnahme von Flüssigkeit
- chronische Nierenschwäche
- Bluthochdruck
- Missbrauch von Schmerzmitteln
- steigendes Lebensalter
- erworbene zystische Nierenerkrankung

In vielen Fällen verläuft die Erkrankung zunächst ohne Beschwerden. Häufig sind Nierenzellkarzinome Zufallsbefunde bei Ultraschalluntersuchungen oder Computertomografien. Spätestens wenn der Tumor jedoch größer wird, klagen viele Betroffene über erste Symptome. Dazu zählen unter anderem:

- Schmerzen im Rücken
- Schmerzen in der Flankengegend
- Hämaturie (Blut im Urin)
- größere Tumoren tastbar
- Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
- Fieber
- ungewollter Verlust von Gewicht
- Anämie (Blutarmut)
- erhöhte Blutkalziumwerte durch Bildung von Metastasen im Knochen
- selten Leberfunktionsstörung
- beim Mann Krampfaderbruch im Hoden

 

Betroffene erhalten über das DZI Zugang zu fortschrittlichen und innovativen Immuntherapien. Zur Immuntherapie von metastasiertem Nierenkrebs haben sich dabei in den letzten Jahren vor allem Substanzen bewährt, die eine Einsprossung von neuen Gefäßen in den wachsenden Tumor bremsen, da sie Signalwege, die diesen Vorgang steuern, blockieren.

Betroffenen stehen hierbei verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung, je nachdem in welcher Therapielinie, Erst- oder Zweitlinientherapie, sie sich befinden. Die Erstlinientherapie ist die Therapie, die Patienten direkt im Anschluss an die Erstdiagnose erhalten. Therapien oder Medikamente der Zweitlinie werden verwendet, wenn nach der ersten Therapielinie der Tumor wieder wächst oder Metastasen ausbildet.

Sogenannte Checkpoint-Inhibitoren wie das Medikament Nivolumab, stehen vor allem Betroffenen in der Zweitlinientherapie seit April 2016 zur Verfügung. Diese Medikamente können die körpereigene Abwehr gegen das Wachstum des Tumors unterstützen.  Sie verbessern die Möglichkeit der Erkennung von veränderten Zellen durch die körpereigenen Abwehrzellen, um so die Krebszellen beseitigen zu können.

Weitere Entwicklungen und Ergebnisse aus Studien der letzten Jahre (Stand 14. April 2021) haben jedoch dazu geführt, dass mittlerweile auch vier verschiedene Kombinationstherapien für Patienten in der Erstlinie zugelassenen sind, die mindestens eine Checkpoint-Inhibitor enthalten. Im Einzelnen sind das:

- Pembrolizumab/Axitinib
- Ipilimumab/Nivolumab
- Avelumab/Axitinib
- Cabozantinib/Nivolumab

Hat der Krebs bereits Metastasen gebildet, kann eine Strahlentherapie begleitend stattfinden. Diese Therapie steht auch zur Verfügung, wenn das Nierenzellkarzinom wenig strahlungsempfindlich ist, da sie die Beschwerden der Betroffenen lindern kann.

Ein großer Lichtblick, der Hoffnung für viele uns anvertraute Patienten macht, ist die rasante Entwicklung neuer Wirkstoffkombinationen und neuer Substanzen für die Immuntherapie bei Nierenkrebs. Hierzu forschen die am DZI beteiligten Fachbereiche des Universitätsklinikums Erlangen im interdisziplinären Verbund stetig an neuen Therapieansätzen oder entwickeln bestehende Therapien weiter. Patienten steht hierbei in Einzelfällen auch die Teilnahme an aktuellen Studien offen.

Haben Sie Fragen zur Behandlung von Nierenkrebs? Kontaktieren Sie uns gerne per Telefon, per E-Mail oder über unser Kontaktformular.