Melanom

Das Melanom, auch malignes Melanom oder schwarzer Hautkrebs genannt, ist ein bösartiger Tumor der Pigmentzellen (Melanozyten) in der Oberhaut, die für Färbung der Haut verantwortlich sind. Diese Hautkrebsform kann an allen Bereichen der Haut auftreten. Betroffen können dabei auch an die behaarte Kopfhaut, die Schleimhäute oder die Haut unter den Fuß- und Fingernägeln sein. Im Vergleich zu anderen Hautkrebsarten können Zellen des Melanoms relativ früh in andere Organe wandern und sich dort ansiedeln (Metastasen). Im Alter zwischen 45 und 60 Jahren tritt diese Art von Hautkrebs am häufigsten auf. In der heutigen modernen Zeit erkranken aber auch jüngere Menschen zunehmend an Melanomen.

UV-Strahlung gilt als Hauptauslöser für schwarzen Hautkrebs. Bei einem Großteil der Betroffenen liegt oftmals eine langjährige Exposition oder Sonnenbrände, besonders in der Kindheit, zugrunde. Dabei ist es unerheblich, ob es sich dabei um künstliches oder natürliches UV-Licht handelt. Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit, an dieser Krebsform zu erkranken, bei einem hellen Hauttyp sowie bei einer genetischen Veranlagung erhöht.

Weitere Faktoren, die einen Einfluss auf die Entstehung eines malignen Melanoms haben, sind:
- erworbene oder angeborene Pigmentmale wie Leberflecken und Muttermale
- genetische Mutation
- vorhergehende Erkrankung mit schwarzem Hautkrebs

 

Schmerzen verursacht schwarzer Hautkrebs zunächst nicht. Jedoch können bereits ausgebildete Metastasen zu Beschwerden führen. Je nachdem, wo die Metastasen auftreten, können die Beschwerden ganz unterschiedlich sein. Anzeichen, die für ein Melanom sprechen könnten sind unter anderem:

- Ein Pigmentmal (Leberfleck oder Muttermal) entsteht neu.
- Ein bestehendes Pigmentmal verändert sich, zum Beispiel in Größe oder Farbe.
- Das Pigmentmal hat eine ungleichmäßige Form oder einen unscharfen, fransigen Rand.
- Das Pigmentmal juckt oder blutet.
- Die Haut, die das Pigmentmal umgibt, ist geschwollen oder gerötet.
- Auch ein Pigmentmal, das sich von allen anderen am Körper unterscheidet, könnte schwarzer Hautkrebs sein.

Dabei gilt es zu beachten, dass es verschiedene Varianten maligner Melanome gibt:

Noduläre Melanome:
Diese Variante ist die aggressivste Form von schwarzem Hautkrebs. Sie tritt oft an Rücken, Extremitäten und Brust auf. Es entwickelt sich innerhalb weniger Monate ein knotiger, häufig blutender und erhabener Tumor von blauer bis dunkelbrauner Farbe, der stark in die Tiefe wächst.

Superfiziell spreitende Melanome:
Diese Melanome treten am häufigsten auf und entwickeln sich innerhalb von 1 bis 4 Jahren bevorzugt an Brust, Extremitäten und Rücken. Die Symptome sind flache, zum Teil knotige, rosa, braune, graue bis blauschwarze Hautveränderungen, die von der gesunden Haut oft scharf abgegrenzt sind. Selten zeigen sie eine weißliche Farbe.

Lentigo-maligna-Melanome:
Diese Melanome entwickeln sich langsam über Jahre bis Jahrzehnte aufgrund einer Hautkrebsvorstufe namens Lentigo maligna. Der Krebs zeigt sich bevorzugt an sonnenexponierten Hautbezirken wie Hals, Gesicht, Hände und Arme. Seine Farbe ist Weiß bis Hellgrau oder Hellbraun bis Dunkelbraun. Er tritt häufig bei älteren Menschen auf.

Akrolentiginöse Melanome:
Diese Variante ist die seltenste Form von schwarzem Hautkrebs. Als Symptome treten oft vielfarbige, unscharfe Flecken an den Extremitätenenden auf, im Bereich der Fußsohlen, Handflächen, Zehen- und Fingerendglieder. Er kann sich auch unter den Nägeln befinden und mit einer Warze, einem Nagelpilz oder einer Nagelverletzung verwechselt werden.

Schleimhautmelanome:
Diese Melanome kommen sehr selten vor und treten im Bereich der Schleimhäute auf wie Genital-, Mund- und Nasenschleimhaut einschließlich der Nasennebenhöhlen. Bis zur Diagnosestellung treten meist keine Beschwerden auf. Bei manchen Betroffenen kann es zu Juckreiz und Blutung kommen, zum Beispiel zu Nasenbluten.

Amelanotische Melanome:
Bei dieser Variante wird kein Pigment mehr gebildet. Dadurch werden die Melanome oft sehr spät entdeckt. Darüber hinaus können sie sehr untypisch aussehen, was die Diagnose erschwert.
 

Das Hautkrebszentrum am Universitätsklinikum Erlangen arbeitet als Teil des Deutschen Zentrum Immuntherapie interdisziplinär in der Versorgung von Patienten mit bösartigen Neubildungen der Haut. Hier bieten wir Ihnen als zentrale Anlaufstelle gemeinsam mit unseren regionalen und überregionalen Kooperationspartnern eine für Sie optimale und umfassende Diagnose und Therapie. Dabei kommt Ihnen eine lückenlose Behandlung zu, beginnend bei der Anamnese und Diagnose über  die Weiterbehandlung bis zur Nachsorge.

Meist wird bei schwarzem Hautkrebs zuerst versucht, den Tumor operativ zu entfernen. Ist das nicht erfolgreich oder die Erkrankung bereits fortgeschritten, kann auch eine Bestrahlung oder eine Behandlung mit Medikamenten infrage kommen. In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Spezialisten aus der Hautklinik, der Onkologie und weiterer dem Deutschen Zentrum Immuntherapie angeschlossenen Kliniken, können wir hierbei auf ein breites Feld an Behandlungsmöglichkeiten zurückgreifen.

Falls eine Operation nicht ausreichend oder nicht möglich ist, oder wenn das Melanom bereits Metastasen gebildet hat, stehen medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Hierzu gehören unter anderem zielgerichtete Therapien, Immuntherapien und Chemotherapien.

Zielgerichtete Therapie:
Die zielgerichtete Therapie des Melanoms macht sich die spezifischen Eigenschaften von Krebszellen zunutze, die unter anderem eine unkontrollierte Zellteilung ermöglichen: Durch eine Genmutation, die die Signalkette, die am Überleben und am normalen Wachstum von Körperzellen beteiligt ist, dauerhaft aktiviert, gerät die Zellteilung außer Kontrolle. Bei ungefähr 50 % der Melanome kann diese spezifische Mutation nachgewiesen werden. Mithilfe eines Hemmstoffes kann das mutierte Protein in der Signalkette gehemmt werden, sodass es zum Absterben der Tumorzellen kommen kann.
 

Immuntherapie:
Die Immuntherapie des malignen Melanoms hat in den letzten Jahren zu wesentlich verbesserten Therapieaussichten geführt und wirkt unabhängig davon, ob bei dem zu behandelnden Patienten bestimmte Genmutationen im Tumor vorliegen. Bei Immuntherapien werden verschiedene Substanzen eingesetzt, die Immunabwehrzellen aktivieren, die veränderte Zellen zerstören können.

Eine Möglichkeit der Immuntherapie liegt zum Beispiel darin, körpereigene Immunzellen im Blut zu aktivieren, die einen sogenannten Immuncheckpoint von Rezeptor-Molekülen auf Immunzellen blockieren. Dadurch wird das Immunsystem reaktiviert, kann Krebszellen erkennen und unschädlich machen.  Darüber hinaus werden im Rahmen klinischer Studien weitere Behandlungsmöglichkeiten angewendet, die auf dendritischen Zellen und melanomspezifischen T-Zellen beruhen und bei Patienten mit speziellen Formen des Melanoms angewendet werden können.

Chemotherapie:
Im Rahmen einer Chemotherapie erfolgt die Behandlung mit sogenannten Zytostatika. Dabei handelt es sich um Medikamente, die die Tumorzellen schädigen sollen. Sie werden jedoch in den meisten Fällen erst eingesetzt, wenn andere medikamentöse Möglichkeiten versagt haben.

Haben Sie Fragen zur Behandlung von Melanomen? Kontaktieren Sie uns gerne per Telefon, per E-Mail oder über unser Kontaktformular.