Lungenkrebs
Lungenkrebs, auch als Lungenkarzinom oder Bronchialkarzinom bezeichnet, ist ein bösartiger Tumor der Lunge, der jeden Anteil des Lungen- und Bronchialgewebes betreffen kann. Dabei liegt ein unkontrolliertes Zellwachstum im luftleitenden System in der Lunge vor, dem sogenannten Bronchialsystem, das aus Bronchien und Bronchiolen besteht. Die unkontrolliert wachsenden Zellen verdrängen dabei zunehmend gesundes Lungengewebe und können sich über Blut- und Lymphbahnen im Körper ausbreiten und in anderen Organen Metastasen (Tochtergeschwülste) bilden.
Das Bronchialkarzinom wird in kleinzelliges und nicht-kleinzelliges Karzinom unterteilt.
Welche Ursachen hat Lungenkrebs?
Als Hauptrisikofaktor für die Entstehung eines Lungenkarzinoms gilt das Rauchen.
Weitere Risikofaktoren können sein:
- vitaminarme Ernährung
- Radon (natürliches radioaktives Gas)
- Lungennarben
- genetische Veranlagung (besonders bei jungen Lungenkrebspatienten)
- hohe Schadstoffbelastung in der Luft
- Nickel- und Quarzstäube
- Asbest und Asbestverbindungen
In manchen Fällen lässt sich keine Ursache ausmachen. Dann wird von einem idiopathischen Bronchialkarzinom gesprochen.
Beschwerden: Welche Symptome sind typisch für Lungenkrebs?
Zu Beginn der Erkrankung haben Betroffene nur selten Beschwerden. Deshalb wird die Krankheit bei vielen Betroffenen erst spät entdeckt. Zwar gibt es Anzeichen, die häufiger bei Lungenkrebspatienten zu beobachten sind, aber sie können auch bei anderen Krankheiten wie Lungenentzündung oder Bronchitis auftreten. Bei circa zwei Drittel der Patienten mit einem Bronchialkarzinom ist die Erkrankung bei Diagnosestellung bereits zu weit fortgeschritten und eine Heilung durch Bestrahlung, Operation, Chemotherapie oder Immuntherapie ist oft nicht mehr möglich.
Es gibt jedoch Anzeichen, die auf ein Bronchialkarzinom hindeuten können. Dazu gehören unter anderem:
- anhaltende Heiserkeit
- Fieberschübe
- Nachtschweiß
- mangelnder Appetit
- Schwellungen von Hals oder Gesicht
- starker, ungewollter Gewichtsverlust
- ständige Brustschmerzen
- Husten und Auswurf mit Blutbeimengungen
- chronischer Husten, der sich verschlimmert oder in seinem Charakter verändert
- sich im Charakter verändernder oder verstärkender schleimiger Auswurf
- allgemeines Krankheitsgefühl und Schwäche
- lang anhaltende Müdigkeit
- lang anhaltender Leistungsabfall
- zunehmende oder neue Kurzatmigkeit oder Atemnot
- zunehmende Schmerzen im Brustkorb
- Husten, der länger als 4 bis 6 Wochen anhält (chronischer Husten)
- Erkältung oder Bronchitis, die sich trotz Antibiotika nicht bessert
- neurologische Symptome wie Lähmungen, Sehstörungen oder Kopfschmerzen
Wer an sich selbst eines oder mehrere der genannten Symptome beobachtet, sollte zur weiteren Abklärung einen Arzt aufsuchen. Das betrifft vor allem Menschen, die rauchen.
Behandlung - wie kann mir das Deutsche Zentrum Immuntherapiehelfen?
Das DZI bietet Lungenkrebspatienten modernste Therapieverfahren und die Möglichkeit der Teilnahme an klinischen Studien. Dabei wird die Therapie eines Bronchialkarzinoms in interdisziplinärer Zusammenarbeit aller beteiligten Fachbereiche des Universitätsklinikums Erlangen individuell an jeden Patienten angepasst. Sie richtet sich nach der Art und Ausbreitung des Karzinoms, dem allgemeinem Gesundheitszustand und dem Alter des Patienten.
Auch für Patienten in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium, bei denen eine Heilung nicht mehr möglich ist, stehen uns heute mehrere Behandlungsansätze zur Verfügung. Diese zielen vorwiegend auf eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität ab.
Je nachdem, wie weit der Krebs fortgeschritten ist, stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung:
Kurative Therapie bei heilbarem Karzinom:
Ist das Krebsleiden lokal auf eine Lungenhälfte begrenzt und lässt sich maximal zusätzlich eine Metastase außerhalb der Lunge nachweisen, ist die Heilung des Patienten und damit Krebsfreiheit das Ziel der Behandlungsmaßnahmen. Dabei wird der operativen Entfernung des Karzinoms eine Chemo-, Strahlen- oder Immuntherapie vor- oder nachgeschaltet. Bei speziellen Fällen wird sie auch davor und danach durchgeführt. Das genauere Vorgehen wird interdisziplinär zwischen Strahlenklinik und Thoraxchirurgie abgestimmt.
Dieses Krankheitsstadium ist aktuell eines der am meisten erforschten Stadien bei einem Bronchialkarzinom. Das Ziel dabei ist es, das Langzeitüberleben der Lungenkrebspatienten nachhaltig zu verbessern.
Palliative Therapie (bei nicht mehr heilbarem Lungenkarzinom):
Bei Patienten im fortgeschrittenen, nicht mehr heilbaren Krankheitsstadium stellt die systemische, medikamentöse Therapie die wichtigste Behandlung dar. Dabei können verschiedene Therapieansätze verfolgt werden:
- moderne Substanzen zur Blockade der Tumorblutgefäßneubildung
- Chemotherapie
- zielgerichtete Therapieansätze mit sogenannten Tyrosinkinase-Inhibitoren, wenn die Krebszellen über bestimmte genetische Eigenschaften verfügen
Für ca. 15 bis 20 Prozent aller Patienten, stellt die Behandlung mittels Immuntherapien einen weiteren Therapieansatz dar. Hierbei soll durch die Gabe sogenannter Immun-Checkpoint-Hemmer, oft auch in Kombination mit Chemotherapeutika, verhindert werden, dass Krebszellen das Immunsystem beeinflussen, unerkannt bleiben und so der körpereigenen Abwehr entgehen können.
An den beteiligten Kliniken laufen derzeit verstärkt klinische Studien, die Immuntherapie und/oder zielgerichtete Therapien mit klassischen Behandlungen wie Chemotherapie oder Strahlentherapie kombinieren. Ebenso werden Kombinationen der unterschiedlichen zielgerichteten Medikamente oder der verschiedenen Immun-Checkpoint-Hemmer erforscht. Die ersten Kombinationspräparate dieser Art sind bereits für Patienten mit einem Lungenkarzinom zugelassen. Weitere Zulassungen sind zu erwarten.
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