Prostatakrebs

Prostatakrebs, auch Prostatakarzinom genannt, ist ein bösartiger Tumor der Prostata (Vorsteherdrüse) und tritt typischerweise bei Männern im höheren Alter auf. Im Normalfall wachsen Prostatakarzinome nur langsam, können aber schnell Tochtergeschwülste, sogenannten Metastasen in Knochen und Lymphknoten bilden. Prostatakrebs zählt zu den am häufigsten diagnostizierten bösartigen Tumoren bei Männern. Ungefähr 60.000 Männer erkranken jährlich. Wird die Erkrankung frühzeitig diagnostiziert, gibt es jedoch gute Heilungschancen.

 

Das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken steigt vor allem mit dem Alter. Darüber hinaus wird ein erblich bedingtes Risiko vermutet. Männer, deren Väter oder Brüder an Prostatakrebs erkrankt waren oder sind, haben ein zweifach erhöhtes Risiko ebenfalls zu erkranken. Neben den Einflussfaktoren Alter und erblich bedingten Faktoren, gibt es unter anderem folgende Risikofaktoren:

- Hormone (auch wenn ihre Rolle bei der Krebsentstehung noch nicht ganz verstanden wird)
- Rauchen
- Alkohol
- Ernährung
- Lebensführung

Viele Männer, bei denen sich ein Prostatakarzinom entwickelt, bemerken zunächst nichts davon. Erst im späteren Erkrankungsstadium macht sich die Erkrankung bemerkbar. Oftmals erst dann, wenn sich das Karzinom auf benachbarte Regionen wie Steißbeinwirbel, Mastdarm und Harnblase ausbreitet. Zu den möglichen Symptomen zählen dann unter anderem:
- Schmerzen beim Samenerguss
- verminderter Samenerguss
- Brennen beim Wasserlassen und Harndrang (kommt häufig auch bei Harnwegsentzündung vor)
- Blut im Sperma (auch bei Entzündung der Prostata möglich)
- schwacher oder unterbrochener Harnstrahl
- Unfähigkeit, die Blase spontan zu entleeren (Harnverhalt)
- Impotenz
- Hämaturie (Blut im Urin, auch bei Harnblasenkrebs sowie Harnleiter- und Nierensteinen)
- Probleme beim Stuhlgang

Beim fortgeschrittenen und metastasierten Prostatakarzinom können folgende Symptome auftreten:
- Müdigkeit
- Abgeschlagenheit
- Knochenschmerzen, vor allem in der Wirbelsäule
- allgemeine Schwäche
- Leistungsknick

Viele der Symptome können jedoch auch andere Ursachen haben. So können zum Beispiel auch Rückenschmerzen bei Abnutzungserscheinungen der Wirbelsäule vorkommen oder Probleme beim Wasserlassen auch bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostata auftreten.
 

Das DZI bietet Patienten Zugang zu modernsten Therapiemöglichkeiten. Hier erarbeiten Spezialisten aus verschiedenen Fachbereichen des Universitätsklinikums Erlangen in interdisziplinärer Zusammenarbeit individuelle Therapien für jeden einzelnen Patienten.

Die Wahl der Therapie hängt im Einzelfall von mehreren Faktoren ab. Dabei sind zum Beispiel das Alter und das Stadium der Erkrankung entscheidend. Weitere Faktoren sind eventuelle Therapiewünsche und bestehende Begleiterkrankungen. Betroffenen stehen dabei mehrere Therapieoptionen zur Verfügung:

Kurative Therapie:

Ist das Prostatakarzinom noch nicht weit fortgeschritten, ist das Ziel der Behandlung eine vollständige Heilung. Die Behandlung kann hier zum Beispiel eine Operation, eine Bestrahlung, eine Chemotherapie oder/und eine Hormontherapie umfassen.

Palliative Therapie:

Hat sich das Karzinom jedoch bereits zu weit im Körper verbreitet, so dient die individuelle Therapie dazu, die Lebenszeit des Patienten möglichst zu verlängern und seine Beschwerden zu lindern.

Immuntherapie:

Bei der Behandlung des Prostatakarzinoms spielte die Immuntherapie bisher eine eher geringe Rolle. In Zukunft lassen sich jedoch möglicherweise Betroffene im fortgeschrittenen Stadium identifizieren, die von einer Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren profitieren werden. Zurzeit stehen aber andere Strategien an erster Stelle. Neben Chemotherapie, Hormontherapie und Strahlentherapie werden seit neuesten auch Behandlungen zur Hemmung von DNA-Reparaturmechanismen durchgeführt. Hierfür wird am DZI eine molekulare Testung vorgenommen. Eine Vielzahl von Studien konnte hierfür in den letzten Jahren einen enormen Therapiefortschritt erzielen.

Zudem werden im Prostatakarzinomzentrum am DZI immunologische Ansätze zur Therapie von Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom durch eine Teilnahme an verschiedenen Vakzinierungsstudien (Impfstudien) geprüft.

Haben Sie Fragen zur Behandlung von Prostatakrebs? Kontaktieren Sie uns gerne per Telefon, per E-Mail oder über unser Kontaktformular.