Harnblasenkrebs

Harnblasenkrebs, auch Harnblasenkarzinom oder Harnblasentumor genannt, ist die am häufigsten vorkommende Krebserkrankung des Harntraktes. Männer sind dreimal häufiger betroffen als Frauen.

Es werden zwei verschiedene Typen von Harnblasentumoren unterschieden: nicht-muskelinvasiver und muskelinvasiver Harnblasentumor. Der nicht-muskelinvasive Tumor begrenzt sich auf die Blasenschleimhaut. Beim muskelinvasiven Tumortyp ist das Karzinom tiefer in die Muskelschicht eingewachsen. Je nach Eindringtiefe des Tumors wird die Therapie gewählt.

Der wichtigste Faktor für das Risiko, an Harnblasenkrebs zu erkranken ist das aktive und passive Rauchen. Der Verzicht auf Nikotin ist damit die beste vorbeugende Maßnahme. Des Weiteren gibt es unterschiedliche Risikofaktoren, die die Entstehung von Harnblasenkrebs begünstigen können. Dazu gehören unter anderem:

- chemische Substanzen
- Schmerzmittelmissbrauch
- chronische Blasenentzündungen
- Infektion mit Schistosomen (sogenannte Pärchenegel)
- Zytostatika auf Cyclophosphamid-Basis bei der Behandlung von Eierstock- und Brustkrebs

Blasenkrebs verursacht wie die meisten bösartigen Tumoren keine spezifischen Symptome und im frühen Stadium oft keine oder nur sehr allgemeine Beschwerden. Frauen denken anfangs oft zunächst an eine Blasenentzündung, während Männer dazu neigen, die Beschwerden als Probleme mit der Prostata einzuordnen.

Es gibt jedoch erste Warnsignale, die für Harnblasenkrebs sprechen können, wie zum Beispiel eine rötliche bis braune Verfärbung des Urins. Die Färbung kommt durch geringe Mengen an Blut im Urin zustande. Doch auch dieses Symptom kommt bei vielen Nieren- und Harnwegserkrankungen vor.

Zu den ersten möglichen Warnzeichen für Harnblasenkrebs gehören außerdem:
- Störungen der Blasenentleerung: häufiger Harndrang mit vermindertem Wasserlassen
- schmerzlose Blutung aus der Harnblase
- Schmerzen beim Wasserlassen (tritt selten auf)

Ist der Harnblasenkrebs bereits fortgeschritten, sind deutlichere Beschwerden möglich, wie zum Beispiel:
- vergrößerte Lymphknoten bei Ausbildung von Metastasen
- Schmerzen in der Nierengegend
- Schmerzen im Unterleib
- Stauungen und Schwellungen bei Verlegung der Venen oder Lymphbahnen durch den Tumor
- Knochenschmerzen

 

Das DZI bietet eine individuelle Behandlung mit allen modernen Immuntherapien, Strahlen- und Chemotherapien an. Die Behandlung unsere Patienten erfolgt dabei in enger Zusammenarbeit mit Spezialisten verschiedener Fachrichtungen des Universitätsklinikums Erlangen wie der Chirurgie, der Onkologie, der Urologie und der Psychologie. Dabei hängt die Behandlung vor allem vom Tumortyp, muskelinvasiv oder nicht-muskelinvasiv, und dem Stadium des Harnblasenkarzinoms ab. Das Krankheitsstadium wird aus dem Sitz und der Größe des Tumors, wie schnell er wächst, wie bösartig er ist und wie weit er sich ausgebreitet hat, ermittelt.

Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung ist vor allem die systematische Behandlung im Rahmen der Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren eine wichtige Erweiterung des Behandlungsspektrums. Sie definiert in vielen Situationen mittlerweile den neuen Standard und kann zu einem sehr hohen Prozentsatz zu einer Stabilisierung der Krebserkrankung beitragen.

Die Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren macht sich die körpereigene Immunabwehr der Betroffenen zu nutze. Ziel ist es, die körpereigenen Abwehrzellen des Immunsystems in die Lage zu versetzen, schädliche Krebszellen erkennen und beseitigen zu können. Hierzu kommen verschieden Arzneistoffe zum Einsatz, wobei die Therapie in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit allen beteiligten Fachbereichen individuell auf den Patienten zugeschnitten wird.

Darüber hinaus besteht für unsere Patienten die Möglichkeit, an Studien teilzunehmen. Mit Hilfe der Studienergebnisse können neue Therapieansätze erforscht und bestehende Therapieansätze weiterentwickeln werden.  Ebenso liefert die Erforschung der molekularen Veränderungen von Harnblasentumoren neue Ansätze für Therapien. Das konnten die letzten vielversprechenden Studienergebnisse zeigen, an denen auch Patienten aus Erlangen teilnahmen.

Haben Sie Fragen zur Behandlung von Harnblasenkrebs? Kontaktieren Sie uns gerne per Telefon, per E-Mail oder über unser Kontaktformular.