Tumoren des Gehirns
Gehirntumoren sind seltene Zellwucherungen, die im Gehirn, Rückenmark oder deren Häuten entstehen können. Man unterscheidet sog. benigne Tumoren, die meist langsam wachsen und sich häufig operativ entfernen lassen, von malignen Tumoren, die schneller wachsen und in gesundes Gewebe eindringen. Zu den typischen gutartigen Formen zählen Meningeome oder Schwannome, während Glioblastome oder höhergradige Astrozytome zu den bösartigen gehören. Auch Absiedlungen anderer Krebserkrankungen, sogenannte Hirnmetastasen, können das Gehirn betreffen.
Was sind die Ursachen?
Die genauen Auslöser sind nach wie vor unklar, verlässliche Risikofaktoren sind kaum bekannt. Routine‑Screenings, wie sie für andere Krebsarten existieren, stehen deshalb nicht zur Verfügung. Hirntumoren können zwar in jedem Lebensalter auftreten, bleiben insgesamt jedoch selten.
Symptome: Welche Beschwerden sind für Gehirntumoren typisch?
Die Beschwerden sind vielfältig und hängen von Größe und Lage des Tumors ab. Häufig treten zunächst epileptische Anfälle auf. Darüber hinaus können Gefühlsstörungen oder Lähmungserscheinungen, Schwindel, Seh‑ oder Hörstörungen, anhaltende Kopfschmerzen, morgendliche Übelkeit mit Erbrechen sowie Konzentrations‑ und Bewusstseinsstörungen vorkommen. Persönlichkeitsveränderungen wie ungewohnte Reizbarkeit sind ebenfalls möglich. Wer solche Warnsignale bemerkt, sollte sich ärztlichen Rat einholen.
Was passiert danach?
Die Abklärung beginnt meist mit einer bildgebenden Untersuchung wie einer Magnetresonanztomographie. In Erlangen werden alle auffälligen Befunde in einer interdisziplinären Konferenz für Tumorerkrankungen des zentralen Nervensystems (Neuroonkologisches Tumorboard) besprochen und die individuell beste Behandlung festgelegt. Dies kann beispielsweise eine Operation und anschließende strahlentherapeutische und oder medikamentöse Behandlung oder moderne zielgerichtete Arzneimittel-therapie bedeuten. Die Therapie richtet sich nach Diagnose, Lage und Zustand jedes einzelnen Patienten.
Ergänzend unterstützen Physiotherapie, Ergotherapie und psychoonkologische Angebote sowie palliativmedizinische Unterstützung den Alltag der Betroffenen. Einige gutartige Tumoren lassen sich (operativ) heilen; bei bösartigen Hirntumoren kann eine Kombinationstherapie helfen das Tumorwachstum zu bremsen und gleichzeitig die Lebensqualität zu erhalten.
Behandlung: Wie kann mir das Deutsche Zentrum Immuntherapie helfen?
Die Neurochirurgische Klinik am Deutschen Zentrum Immuntherapie (DZI) arbeitet intensiv an innovativen Immuntherapien für Hirntumoren. Im Fokus steht die Interaktion zwischen Tumorzellen und den ortsansässigen Stütz‑ und Nervenzellen, die es dem Tumor ermöglicht, das körpereigene Abwehrsystem lahmzulegen. Durch präzise Forschung sollen diese Schutzmechanismen aufgedeckt und gezielt unterbrochen werden. Entwickelt werden zellbasierte Therapien – teils mit genetischer Modifikation – sowie Medikamente, die immunregulatorische Signalwege blockieren. Dank internationaler Kooperationen fließen neueste Erkenntnisse schnell in klinische Studien ein. Ob Patient:innen von einer solchen Studie oder einer individuellen Immuntherapie profitieren können, klärt das Behandlungsteam des DZI im persönlichen Gespräch.