Zum Hauptinhalt springenSkip to page footer

Leberkrebs

Leberkrebs

Leberkrebs, auch hepatozelluläres Karzinom (HCC) oder Leberkarzinom genannt, ist weltweit die sechsthäufigste Krebsart, aber die zweithäufigste Krebstodesursache bei Männern. Das liegt hauptsächlich daran, dass Leberkrebs oft erst spät erkannt wird. Leberkrebs tritt vorwiegend in höherem Alter (ab 50 Jahren) auf, wobei Männer mehr als doppelt so häufig betroffen sind wie Frauen.

Leberkrebs entsteht überwiegend durch eine lang andauernde Schädigung der Leber. Durch chronische Entzündungen kommt es zu einer Bindegewebsvermehrung (Fibrose), das Lebergewebe vernarbt zunehmend und es bildet sich eine irreversible Leberzirrhose. 

Zu den wichtigsten Risikofaktoren für chronische Leberschädigungen zählen: 

  • Hoher Alkoholkonsum
  • chronische Infektion mit Hepatitis-Viren (vor allem Hepatitis C und Hepatitis B)
  • nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen (NAFLD)
  • Fettleibigkeit (erhöht auch das NAFLD-Risiko)
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2; auch ein Risikofaktor für NAFLD)
  • Stoffwechselstörungen, wie eine Hämochromatose oder Morbus Wilson
  • seltene Ursachen für eine Leberzirrhose (Beispiele: Autoimmunerkrankungen der Leber, Leberzirrhosen durch Drogen, Arzneimittel, Parasiten oder Giftstoffe)

Rauchen erhöht das Risiko noch zusätzlich.

Leberkrebs verursacht keine spezifischen Beschwerden. Auch im fortgeschrittenen Stadium zeigen sich oft nur sehr unspezifische Symptome wie

  • allgemeine Schwäche
  • Appetitlosigkeit, ungewollter Gewichtsverlust
  • Druckgefühl und Schmerzen im Oberbauch, vor allem auf der rechten Seite
  • gelb gefärbte Haut und Augen (Gelbsucht, auch Ikterus genannt)

Häufig wird Leberkrebs im Rahmen von Untersuchungen bei Risikopersonen erkannt, ohne dass diese über Beschwerden klagten.

Die optimale Behandlung von Lebererkrankungen  erfordert eine enge fachübergreifende Zusammenarbeit (Medizinische Klinik 1, Radiologie, Nuklearmedizin, Chirurgie), die am DZI in idealer Weise gegeben ist. Aufgrund moderner immunologischer und molekularbiologischer Methoden haben sich neue und erfolgreiche diagnostische Testverfahren etabliert sowie neue interventionelle operative und medikamentöse Therapieoptionen, zunehmend auch Immuntherapien. 

Welche Therapien (chirurgischer Eingriff, örtliche tumorzerstörende (lokal-ablative) Verfahren, Strahlentherapie, medikamentöse/systemische Therapien) im jeweiligen Fall zum Einsatz kommt, hängt insbesondere davon ab, wie weit die Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose fortgeschritten ist und in welchem Zustand sich die Leber befindet. Auch das Alter und der allgemeine Gesundheitszustand werden bei der Wahl der Behandlungsmethode berücksichtigt.

Bei der medikamentösen Therapie spielen Tyrosinkinasehemmer (TKI) durch eine spezifische zytotoxische Wirkung auf Krebszellen eine wichtige Rolle. Mittlerweile sind auch Immuntherapien (Checkpoint-Inhibitoren, PD-L1-Inhibitoren), die das Immunsystem aktivieren, bei Leberkerbs zugelassen. Oft kommen diese auch in Kombination mit sog. Angiogenesehemmern, die das Wachstums von Blutgefäßen im Tumor blockieren und den Tumor für eine Immuntherapie sensibilisieren, zum Einsatz. 
Unter Umständen kann auch eine neoadjuvante Therapie (eine Therapie vor Operation) bewirken, dass die Tumormasse so weit abnimmt, dass der Tumor operabel wird.

Am DZI steht Ihnen das gesamte Spektrum der Behandlungsoptionen zur Verfügung. Zudem werden auch Studien mit neuen Behandlungsansätze durchgeführt und Lebertransplantationen internistisch begleitet. Das Ziel intensiver Forschungsaktivitäten ist es, die Behandlungsoptionen für unsere Patienten noch weiter zu verbessern. 

Haben Sie Fragen zur Behandlung von Leberkrebs? Kontaktieren Sie uns gerne per Telefon, per E-Mail oder über unser Kontaktformular.