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„Ein Leuchtturmprojekt der Brustkrebsforschung“

„Ein Leuchtturmprojekt der Brustkrebsforschung“

Bayerns Gesundheitsminister informiert sich über den Fortschritt von „digiOnko“

Am Donnerstag, 29. September 2022, besuchte Klaus Holetschek, Bayerns Staatsminister für Gesundheit und Pflege, die Frauenklinik (Direktor: Prof. Dr. Matthias W. Beckmann) des Uniklinikums Erlangen, um sich über den aktuellen Stand des Projekts „digiOnko“ zu informieren. „digiOnko“ möchte mithilfe der Digitalisierung Brustkrebs besser vorbeugen und behandeln. Die Verantwortlichen haben nun verschiedene Bestandteile wie das Gesundheitscenter für zu Hause, das Präventionsmobil sowie die begleitende Studie inklusive Health-App vorgestellt.

„digiOnko“ richtet sich an Frauen, die sich über die Themen Brustkrebsvorsorge und Früherkennung sowie Therapie und Nachsorge informieren möchten. „Die Staatsregierung fördert mit zahlreichen Maßnahmen die medizinische Spitzenforschung in Bayern – ,digiOnko‘ ist dabei ein Leuchtturmprojekt im Bereich der Brustkrebsforschung. Von den Ergebnissen sollen möglichst viele Betroffene und Angehörige profitieren. Deshalb fördern wir das Projekt mit insgesamt rund 5,8 Millionen Euro“, betonte Klaus Holetschek bei seinem Besuch in der Erlanger Frauenklinik.

Präventions- und Screeningstrategien sind die wichtigsten zur Verfügung stehenden Mittel, wenn es darum geht, Krebserkrankungen frühzeitig zu entdecken. „Deshalb haben wir ein Vorbeugungsprogramm für Frauen entwickelt, in dem neben umfangreichen Informationen auch die Koordination und Dokumentation der Früherkennungsmaßnahmen angeboten werden“, erklärte Prof. Beckmann, der das Projekt leitet.

Vorsorge auf Rädern

Im Rahmen von „digiOnko“ wurde ein Bus so ausgestattet, dass er als Präventionsmobil sowohl einen Raum für Informationsgespräche als auch einen Laborbereich zur Verarbeitung von Bioproben bietet. Besucherinnen haben die Möglichkeit, innovative genomische und molekulare Tests in Anspruch zu nehmen, die Hinweise auf die Entstehung von Krebserkrankungen geben können. Das „digiOnko“-Mobil kann in räumlicher Nähe zu Mammografiescreening-Bussen, aber auch unabhängig davon an verschiedenen anderen Standorten zum Einsatz kommen. Ab Mitte Oktober 2022 wird der Bus in ganz Nordostbayern unterwegs sein.

Gesundheitscenter für zu Hause

Ein weiterer zentraler Bestandteil des Projekts ist das Digital-Home-Healthcare-Center, das der medizinischen Diagnostik und Versorgung im häuslichen Bereich dient. Es umfasst die Ausrüstung für die eigenständige digitale Untersuchung zu Hause – ein Smartphone, eine Smartwatch, ein Blutanalysegerät und einen mobilen Router – sowie die Home-Healthcare-App. Letztere gibt Patientinnen unter anderem die Möglichkeit, die Ergebnisse ihrer eigenen Untersuchungen verschlüsselt zu speichern und zu verwalten, Gesundheitsdaten an Ärztinnen und Ärzte zu übermitteln und Videosprechstunden wahrzunehmen. So lassen sich das Therapie-Management und das Gesundheits-Monitoring sowie die Kommunikation zwischen der Patientin und dem Behandlungsteam optimieren. „Die Teilnehmenden können also mit dem Digital-Home-Healthcare-Center unter kontrollierten Bedingungen eine Reihe diagnostischer Maßnahmen zu Hause testen. Wenn wir Teile der Krankenversorgung digitalisieren und in den häuslichen Bereich integrieren können, kann das einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität haben und zugleich Krankenhäuser und Arztpraxen entlasten“, sagte Holetschek.

Digitalisierte Forschung

Evaluiert werden die Ergebnisse der heimischen Untersuchungen sowie der durchgeführten Tests im Präventionsmobil im Rahmen der Fall-Kontrollstudie „PräDigt“, die gleichzeitig Teil der Präventions- und Screeningmaßnahmen ist. Die Teilnehmerinnen erhalten Informationsmaterial zur Vorbeugung und zur Früherkennung von Brustkrebs und anderen Krebserkrankungen und bekommen zusätzlich weitere innovative Früherkennungsmaßnahmen angeboten. Zudem werden die Frauen mit der App „BayPass“ ausgestattet, die auf freiwilliger Basis Informationen zu Risikofaktoren abfragt, um das individuelle Krebsrisiko abzuschätzen. „Wir möchten ausdrücklich betonen, dass die Souveränität über die erhobenen Daten zu jeder Zeit bei der Patientin liegt“, sagte Prof. Dr. Peter A. Fasching, Professor für translationale Frauenheilkunde, der „digiOnko“ zusammen mit Prof. Beckmann leitet.

Gebündelte Kompetenzen

Ein Projekt dieser Größe ist nur durch die enge Zusammenarbeit von regionalen Forschungs- und Gesundheitsversorgungseinrichtungen mit Industriepartnern sowie Berufsverbänden und Krankenversicherungen und durch die Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege möglich. Deshalb haben sich für „digiOnko“ folgende Akteure im bayerischen Innovationsbündnis gegen Krebs zusammengeschlossen: Frauenklinik (Direktor: Prof. Dr. Matthias W. Beckmann; Projektleiter: Prof. Dr. Peter A. Fasching) des Uniklinikums Erlangen, Lehrstuhl für Informatik 14 (Maschinelles Lernen und Datenanalytik) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Caritas-Krankenhauses St. Josef Regensburg, Medical Valley EMN e. V., Siemens Healthineers AG, Frauenklinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Würzburg. Hinzu kommen folgende Projektpartner: Lehrstuhl für Systematische Theologie II (Ethik), Lehrstuhl für Informatik 15 (Machine Intelligence), Lehrstuhl für Informatik 9 (Graphische Datenverarbeitung), Lehrstuhl für Medizinische Informatik und Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Gesundheitsmanagement (alle FAU), Pathologisches Institut (Direktor: Prof. Dr. Arndt Hartmann) des Uniklinikums Erlangen und Novartis Pharma GmbH.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Matthias W. Beckmann

09131 85-33451

fk-direktion(at)uk-erlangen.de